Bluespoon Bluetooth-Headset
(01.07.2004 00:00 CET)
Schaut man sich die Kritiken der Benutzer an Bluetooth-Headsets für Mobiltelefone an, dann kommt als am
häufigsten genannter Kritikpunkt immer wieder das Thema Tragekomfort und Gewicht zur Sprache.
Anfang 2002, als das Thema Bluetooth noch nicht gemeinhin als interessant und wichtig erachtet wurde, kamen erste
Pressemitteilungen zu einem Produkt aus Dänemark heraus. Bluespoon von Nextlink
sollte mit unglaublichen 9 Gramm Gewicht und hochwertiger Technik so winzig sein, dass es alle anderen Headsets
als Riesen erscheinen lassen sollte.
Nun sind einige Monate ins Land gezogen und einige weitere Bluetooth-Headsets auf den Markt gekommen, und bei vielen
Anwendern ist Bluespoon fast in Vergessenheit geraten.. und ruft sich durch seinen Marktauftritt wieder ins Gedächtnis...
Bluespoon ist winzig und tatsächlich nur 9 Gramm leicht, also kaum spürbar. Statt einen Bügel zu verwenden, wie alle Konkurrenten (außer SonyEricsson mit dem HBH-20) es tun, wird Bluespoon im Ohr befestigt. Der Lautsprecher ist in einem ergonomischen und genau ins Ohr passenden Teil untergebracht, der durch einen kleinen, flexiblen Draht im Ohr die entsprechende Spannung erzeugt, die Bluespoon sicher befestigt. So sicher, dass auch heftiges Kopfschütteln nicht dazu führt, dass man während des Telefonierens plötzlich abtauchen und das Headset im Fußraum des Autos suchen muss.
Diese Befestigungsart ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, nach kurzer Zeit hat man sich allerdings gut daran gewöhnt, und ein Vorteil liegt auf der Hand: Wer Brillenträger ist, der kämpft mit jedem Headset, das mit einem Bügel hinter dem Ohr befestigt wird, da sich die Bügel der Brille und des Headsets dauernd ins Gehege kommen. Dieses Problem stellt sich natürlich bei einer solchen Lösung nicht...
Die Kopplung von Bluespoon an ein geeignetes Bluetooth-Handy (Nokia 6310, 6310i, 8910, SonyEricsson T68, T68i,
etc.) funktioniert wie gewohnt, allerdings lohnt sich das Lesen des Handbuchs: Statt der üblichen 0000 hat
Bluespoon 3333 als Standard-PIN, die man am Telefon zur Kopplung eingeben muss. In jedem Fall auszuschalten ist
die Bestätigung der Verbindung bei Nokia-Telefonen, sonst muss man bei jedem Verbindungsaufbau am Telefon
bestätigen, dass dies zulässig ist.
Wie immer bei Nokia ist eine Sprachwahl vom Telefon initiiert nicht möglich, weil Nokia den Bluetooth-Standard
für diese Funktionalität ein wenig "verbogen" hat, ein Problem, mit dem alle momentan erhältlichen
BT-Headsets kämpfen. Was aber im Gegensatz zur Konkurrenz sehr wohl funktioniert, ist der Verbindungsaufbau
des gerade eingeschalteten Headsets zum Telefon ohne Einflussnahme am Telefon selbst. Soll heißen: Klingelt
das Handy und Bluespoon ist ausgeschaltet, dann kann man einfach Bluespoon einschalten und den Ruf annehmen und
muss nicht erst im Bluetooth-Menü des Nokia die Verbindung manuell herstellen. All diese Besonderheiten lasen
den SonyEricsson-Telefonbesitzer kalt, denn natürlich kommt Bluespoon mit dem unverfälschten Bluetooth-Standard
perfekt klar.
Ansonsten kann man dem Bluespoon nur die besten Eigenschaften attestieren: Obwohl das Mikrofon weiter vom Mund
entfernt ist als bei jedem anderen Headset, die Sprachqualität ist hervorragend. Auch bei höheren Geschwindigkeiten
mit den entsprechenden Nebengeräuschen ist nicht ein einziges mal das obligatorische "Was? Ich kann Dich
kaum verstehen!" eines Gesprächspartners gekommen.
Bluespoon hat eine hohe Standbyzeit, auch bei intensiver Nutzung war ein Betrieb über zwei Tage (inkl. Standbyzeit)
vollkommen unproblematisch.
Und welches andere Headset kann man schon unbemerkt in der Hemdtasche tragen?
Die einzigen Kritikpunkte:
Der Preis ist mit EUR deutlich höher als der der Konkurrenz, dies muss man fairerweise anmerken. Allerdings
waren Design und Miniaturisierung schon immer Argumente, die starken Einfluss auf den Peis hatten, in sofern kann
man nicht von "überteuert" reden.
Zum anderen erwische ich mich immer wieder dabei, dass ich im Dunkeln nach einem Notarztwagen Ausschau halte, denn
die blaue Diode, die sporadisch blinkt, ist so hell, dass man sie zum einen im Augenwinkel sieht, zum anderen eine
leichte Reflektion im Rückspiegel hat, eben wie von einem dicht auffahrenden Fahrzeug mit Blaulicht. Nicht
extrem störend, aber irritierend.
Läßt man den Preis außen vor, dann ist das Bluespoon unter allen bisher getesteten Bluetooth-Headsets vom Tragekomfort, der Laufzeit und der Sprachqualität mit komfortablen Abstand das beste...
Fazit:
Im Vergleich für mich das beste, aber auch teuerste Bluetooth-HeadsetAndere News, die Sie interessieren könnten:
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